TCM Pferde Praxis Brown
TraditionellE Chinesische Veterinär medizin
Phyto Therapie
Der photische (altgriechisch phōtos = Licht) Niesreflex beschreibt das Phänomen, dass manche Menschen niesen müssen, wenn sie plötzlicher Helligkeit ausgesetzt sind (z. B. Sonnenlicht). Die med. anerkannte Bezeichnung lautet: ACHOO-Syndrom (Autosomal Dominant Compelling Helio-Ophthalmic Outbursts of Sneezing). Eine klinische Diagnose für das ACHOO-Syndrom gibt es bis heute nicht.
Dr. J. E. Madigan untersuchte dieses Syndrom bereits Ende der 90iger Jahre, Headshaking schien bei etwa 60 % der untersuchten Pferde lichtstimuliert zu sein (Madigen 1998 Nov;(27):28-9.) https://beva.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.2042-3306.1998.tb05141.x
Es existieren mehrere Theorien, die wahrscheinlichste Ursache ist eine angeborene Fehlfunktion der Nervensignale im Trigeminusnervenkern. Der fünfte Hirnnerv, Trigeminusnerv genannt, ist anscheinend für das Niesen verantwortlich. So bei ACHOO-Syndrom-Patienten. Wird der Sehnerv durch Lichteinfluss gereizt, reagiert auch der Trigeminus Nerv und löst den Niesreflex aus. Auch der schnelle Wechsel von Hell und Dunkel führt bei Betroffenen zum Niesreflex. Die Vermutung ist, dass Nervenimpulse im Sehnerv eine Sympathikusentladung in den Trigeminusfasern hervorrufen. die das Niesen erzeugt. Wie beim Menschen auch, kann ein Sonnenschutz (Maske für Pferde) nur bei einer schwach ausgeprägten Form helfen.
Eine zweite Theorie beinhaltet die gleichzeitige Aktivierung benachbarter parasympathischer Äste. Auch in diesem Fall kommt es durch den Reiz auf die Netzhaut zu einer Tränenbildung, die zu einer Verstopfung der Nase und einem „Rieselgefühl“ führt.
Ein drittes Szenario postuliert eine allgemeinere Überempfindlichkeit des parasympathischen Systems und könnte mit dem emotionalen Zustand des Subjekts in Verbindung gebracht werden.
Die vierte Theorie verbindet die Stimulation des intraorbitalen Trigeminusnervs mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Augen; dies würde das photische Niesen in Fällen von nephropathischer Cystinose erklären. Diese Theorien werden ausführlich idiskutiert, hier zu finden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=photic%20sneeze%20reflex
*interessantes Lesematerial / Forschung / Studien 1. Tumul Chowdhury, Zohara Sternberg, Eugene Golanov, Riccardo Gelpi, Thomas Rosemann, Bernhard J Schaller, Photic sneeze reflex: another variant of the trigeminocardiac reflex? PDF Datei herunterladen 2. Mengqiao Wang, Xinghan Sun, Yang Shi, Xiaojun Song, Hao Mi A genome-wide association study on photic sneeze reflex in the Chinese population PDF Datei herunterladen
Es wurden einige Fälle beobachtet, bei denen das Problem im Herbst auftritt und im Winter plötzlich verschwindet. Es wird vermutet, dass sich
langsam ein saisonales Problem zu einem ganzjährigen Problem entwickelt (Mair und Lane, 1993).
In anderen Fällen treten Allergien gleichzeitig mit dem Wiedereinsetzen des saisonalen Headshaking auf. Es scheint eine sehr starke Verbindung zu geben, wenn man sich auf die Berichte vieler Pferdebesitzer und Tierärzte bezieht, in denen Allergiesymptome erfolgreich behandelt wurden, was
letztendlich bei einige Pferden dazu führte, daß das Headshaking
ebenfalls aufhörte.
Lane & Mair (1987, 1993) berichteten, daß allergische Rhinitis eine zugrunde liegende Ursache für HS ist, mit noch stärkeren Symptomen an hellen, sonnigen Tagen, genau den gleichen Merkmalen, wie sie beim Menschen beobachtet werden.
Idiopathisch bedeutet, daß eine körperliche Ursache nicht identifiziert werden konnte.
Zu dieser Gruppe gehören alle Headshaker, die nicht unter seasonalem oder
photischem Headshaking leiden und bei denen keine physischen
Ursachen gefunden wurden.
Beispiel
der Auslöser für idiopathisches Headshaking:
Wind, Regentropfen, Schneeflocken, Allergien, Insektizide, Pestizide, Kälte, Wärme, Medikamente, Futterveränderungen,
schlechte Haltung,
Herdenprobleme, Besitzerwechsel, Verlust eines Kameraden können Attacken auslösen.
Hier liegt eine nicht körperliche, sondern psychische Ursache
vor: der Stress, den ein Tier erfährt
Zu diesem Typ werden
auch Pferde gezählt, die an symptomatischem Headshaking als Folge einer Primärerkrankung oder sonstigen
körperlichen Veränderung, zB durch Unfall, Beritt, etc leiden.
Um die Sache noch komplizierter zu machen: körperliche Leiden oder Ursachen führen oftmals zu psychischer Belastung, wie beim Menschen auch,
ohne daß eine Primärerkrankung in direkter Verbindung steht, zB
durch eine Kieferzyste/verletzter T-Nerv Ast. Allein die Belastung
durch den Schmerz kann ein Auslöser für das Headshaking sein.
Auf manchen Websites kann man vom echten oder nicht echten oder stereotypischen Headshaker lesen. Die erstgenannte Differenzierung ist nicht relevant. Der sog. stereotypischen Headshaker kann ein idiopathischer Headshaker sein oder auch werden. Tierärztliche Untersuchungen sollten das klären. Ein Pferd, daß aufgrund von hoher Stressbelastung mit dem Shaken begann, denn hier liegt eine psychische Ursache vor, eine Stereotypie. Eine solche psychomotorische Verhaltensauffälligkeit kommt vor, wenn Tiere zum Beispiel in ihrem natürlichen Bewegungsdrang beeinträchtigt werden, man denke an den hin und her, auf und ab wandernden Tiger im Käfig.
Symptomatisches Headshaking mag in Deutschland des
einfachen Verständnis wegen als eine für sich stehende Gruppe
kategorisiert werden, international wird es jedoch dem idiopathischen
Headshaking zugeordnet. Der Grund ist, dass 99% der symptomatisch
begonnenden Fälle auch nach Ausheilung der primären Erkrankung
weiterhin shaken.
Copyright © 2002 - dato - headshaker.eu