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Mögliche Untersuchungen durch den Tierarzt

1. Pferde werden in Ruhe, an der Longe oder geritten untersucht, auch können Nervenblockaden injiziert werden, um den Ort des Problems zu bestimmen.
2. Diagnostische Bildgebung ist oft notwendig und kann eine Kombination aus Ultraschall-, Röntgen-, Szintigraphie- und 3. Computertomographie (CT)-Untersuchungen umfassen.
4. Orthopädische Beurteilung/Lahmheitsuntersuchung
5. Neurologische und augenärztliche Untersuchung
6. Untersuchungen der oberen und unteren Atemwege
7. Otoskopische Untersuchung
8.  Endoskopische Untersuchung der oberen Luftwege und des Luftsackes
9. Großer Bluttest einschließlich der verschiedenen Virusteste des Blutes
a) für Herpes mit neutralisierten Antikörpern (NT-Test)
b) Bornatest
c) Test für Neuroborreliose - Antikörpertiter im Blutserum oder in der Synovia werden getestet.

In den wenigsten Fällen wird jedoch eine Ursache bestimmt werden können, leider! Denn Headshaking ist oft die "Spitze des Eisbergs" vielzähliger oder langwährender Erkrankungen und Veränderungen im Körper eines Pferdes. Aber nur durch ein Ausschlussverfahren kann ein Tierarzt evtl. Ursachen eingrenzen oder ausschließen, evtl. eine dementsprechende Behandlung einleiten.

EINIGE BEHANDLUNGSOPTIONEN

A. Veterinärmedizin
Die medizinische Behandlung muß individuell erstellt werden. In wenigen Fällen ist eine Behandlung aufgrund einer Ursachendiagnose möglich.

1. Cyproheptadin, es wird hauptsächlich beim photischen HS eingesetzt. Es ist ein Antihistamin und Serotonin Antagonist und übernimmt die Funktion eines Calciumkanal-Blockers. Das Beenden der Behandlung führt unweigerlich zum wiederholten Auftreten der Symptome.
2. Carbamazepin ist ein Antikonvulsivum. Es unterdrückt den Schmerz assoziiert mit der Neuralgie. Viele Pferdebesitzer beobachteten gute Resultate mit dieser Droge alleine oder in Verbindung mit der zuvor genannten. Die Pferde sollten vor und während der Therapie getestet werden. Leberschädigung ist eine der Nebenwirkungen. Koliken können während einer hohen Dosierung und beim Absetzen der Dosis auftreten.
3. Melatonin kann bei der saisonalen Form der Neuralgie angewendet werden. Es ist ein neurosekrotorisches Hormon. Es wird ein Zusammenhang zwischen der Tageslicht abhängigen Melatoninproduktion und diesem Typen der Neuralgie gesehen (Madigan, USA/NZ 2005).
4. Kortisonpräparate. Hiervon sei dringend abzuraten, denn die erkrankten Pferde produzieren einen ungeheurer hohen Spiegel an körpereigenem Kortisol als Antwort des Immunsystems. Zweck einer Behandlung sollte es sein, diese Produktion zu verringern. Das geliebte Allheilmittel Kortison fügt in der HS Behandlung eher Schaden hinzu, nach absetzen ist die Symptomatik verstärkt.
5. Weitere Drogen: Phenytoin (Dilantin®), Gabapentin (Neurontin®), and Baclofen (Lioresal®), Lamotrignine (Lamcital®).
6. Antihistaminika
7.Antipsychotika
8. Neuroleptika

Viele der Medikamente, die zur Behandlung von Trigeminus Neuralgie verwendet werden, sind solche, die ursprünglich zur Behandlung von Anfällen in der Humanmedizin entwickelt wurden. Die Antiepileptika in diesen Medikamenten unterdrücken eine übermäßige Aktivität des Nervengewebes. Wenn die Schmerzen häufiger und stärker werden, sind höhere Dosen von Medikamenten erforderlich. Dies kann zu unerträglichen Nebenwirkungen und/oder unzureichender Schmerzkontrolle führen. Da dieTrigeminus Neuralgie  äußerst schmerzhaft, aber nicht lebensbedrohlich ist, besteht das Ziel der Therapie beim Menschen darin, die gefährlichen Nebenwirkungen zu minimieren.

Zu den chirurgischen Therapieoptionen gehört ua. die infraorbitale Neurektomie mit Kältetherapie. Die Neurektomie ist medizinisches Verfahren, bei dem Nerven durchtrennt werden. Ähnliche Maßnahmen wurden zu Studienzwecken durchgeführt, mit mehr oder weniger dauerhaftem Erfolg. Letztendlich regeneriert sich das Nervengewebe und die Symptomatik zeigt sich erneut.

Die Behandlung der perkutanen elektrischen Nervenstimulation (PENS) kann bei sedierten Pferden angewendet werden, wobei elektrische Impulse über den N. infraorbitalis abgegeben werden. Die Reaktion auf die Behandlung ist bei 5 von 7 Pferden als positiv zu betrachten; jedoch sind wiederholte Behandlungen erforderlich, um edas Resultat aufrechtzuerhalten. Das Verfahren ist minimal invasiv, die Sensitivität des Trigeminalnerven soll auf diese Art herabgesetzt werden

Technische Hilfsmittel zur Unterdrückung der Symptomatik
Technische Hilfsmittel wie Nasennetze, Lichtschutzmaske mit und ohne Ohren- und Nüsternteil. Geflochtene Bommeln am Nasenriemen befestigt, die eine Überstimulierung des Trigeminus Nerven hervorrufen, indem sie konstant die Nüstern und den Lippenbereich berühren. Seien Sie bitte vorsichtig beim Ausprobieren. Manche Pferde geraten in Panik, da es ungewohnte Maßnahmen sind. Gerade beim ersten Einsatz der Lichtschutzmasken mit den unterschiedlich starken UV Filtern kommt es häufig zu Unfällen. Beginnen Sie also langsam in sicherer Umgebung.
Alternativmedizin

1. Homöopathie

- Heel Colocynthis Homaccord
Aufgrund meiner Erfahrung mit meinem ersten Headshaker, dem dieses Mittel gegen Ischiasschmerz gegeben wurde, unternahm die Fa. Heel 2004 unter Leitung von Dr. Reinhard zusammen mit meinem Tierarzt eine Feldstudie, die belegte, daß dieses Mittel auch gegen den neuralgischen Schmerz des Trigeminus Nerven wirksam ist. Meine Beobachtungen, sowie die der Fa. Heel ergaben, daß das HCH den HS Schmerz milderte, wenn nicht gar unterdrückte. Bei weiteren Pferden in Belgien und Österreich angewandt, stellte sich heraus, daß die meisten Pferde auf 1 ml alle 3 Tage oral gegeben positiv reagieren. Es macht keinen Unterschied, ob man die Tropfen oder die Injektionsflüssigkeit verabreicht. Auch heute nutze ich dieses Mittel, nicht als alleiniges und auf Dauer eingesetzt, sondern nur anfänglich, um den physischen Stress durch den Schmerz zu verringern und bei den ersten Anzeichen eines Rückfalles während der TCVM Behandlung, sozusagen als "Erste Hilfe".
- Heel Cerebrum Compositum
wird erfolgreich in der Behandlung von Kindern mit Schädeltrauma angewandt und soll die Nervenheilung unterstützen. Wir gaben es meinem ersten Headshaker und sieben weiteren Pferden jede Woche 2 mal für 6 Wochen, dann 1 Woche Pause und wiederholte diese Perioden für 2 Jahre. Ob es etwas bewirkt hat, weiß ich nicht zu beurteilen. Geschadet hat es ihm und den anderen Pferden nicht.
- Aconit hat nur bei einigen Pferden ein Resultat gezeigt, z.B. wurden die Panikanfälle und die Schreckhaftigkeit geringer, jedoch änderte sich nichts an der Symptomatik.
Weitere homöopathische Heilmittel, sowie Bachblüten Präparate wurden mit mehr oder weniger Erfolg zur Milderung oder Unterdrückung der Symptome angewandt. Jedoch ist mir noch kein Fall bekannt, der alleine durch diese Mittel geheilt wurde.

2. Andere Mittel und Rohstoffe
- Süßholz obgleich vor Jahren von einem Pferdebesitzer als Heilmittel bei Headshaking patentiert, konnte sich weder die gemahlene Wurzel noch der Extrakt in der Praxis beweisen. Noch heute höre ich von Pferdebesitzern, daß sie die Wurzel sehr lange, manchmal Jahre lang, zugefüttert haben, immer ohne Erfolg.
-Immunverstärker können in seltenen Fällen die Symptomatik dauerhaft oder für eine Weile kurieren.

3. TCVM Kräuter Therapie
(Traditionelle Chinesische Veterinär Medizin) hat letztendlich meinen 1. Fall, mit dem ich 2001 konfrontiert wurde, meinen Hengst Telcaro und nachfolgend viele andere Pferde vom HS geheilt. Telcaro war Ende 2004 als "HS frei" anzusehen, bekam keinerlei zusätzlichen Medikamente oder andere Heilmittel, wurde 2005 verkauft und startete im Sommer 2007 in seiner 1. L-Dressur. Es ist eine sehr genau auf das individuelle Pferd abgestimmte Therapie, verlangt viel Geduld vom Besitzer und benötigt mehrere Jahre um das Körpersystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ähnlich der Allergie Behandlung beim Menschen (oder auch Tier).  LINK

5. Akupunktur
als begleitende Therapie zur TCM Phyto Therapie, ebenso wie es im Mutterland China vorgenommen wird. Nicht die Akupunktur steht an erster Stelle, wie in westl. Ländern gehandhabt, sondern die Kräuter; das "nadeln" setzt die Energien frei und behebt Blockaden, die Kräuter gleichen die Störungen aus.

6. Chiropraxis und Osteopathie
Blockaden entstehen immer beim Headshaker, alleine durch das für den Körper ungewöhnliche Kopf/Hals schlagen. Daher sollte ein Therapeut anfangs einmal monatlich behandeln. Ich kenne persönlich nur einen Fall, bei dem das HS durch eine Blockade ausgelöst wurde und nach Behandlung nicht mehr auftrat. Das Pferd hatte eine Genickbeule, deren Gewebe auf den großen Ohrnerv drückte, die Impulse im Gehirn auf den Trigeminus übersprangen und somit die Symptomatik auslösten.

Oftmals bedarf es einer Kombination verschiedener unterstützender Maßnahmen, um alle Baustellen aufzudecken und zu behandeln; bedenken Sie, eine Neuralgie hat viele Facetten!
erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Medikamente und Heilmittel

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