Die Nebennierenermüdung Ist Eine Krankheit Mit Einem Breiten Spektrum An Symptomen Und Wird Daher Als Syndrom Bezeichnet
Adrenale Erschöpfung durch Stress, Entzündung oder Fehlfütterung.Die 2. Stufe der allgemeinen Adrenalin-Adaption oder um diesem Kapitel den Titel eines Buches zu geben, den ich recht passend, auch für das moderne Pferd, finde: „Adrenal Fatigue - the 21st Century Stress Syndrome“ von James L. Wilson
Inhalt
Reduktion der Nebennierenprozesse
In dieser Phase beginnen die Nebennieren ihre Produktion zu reduzieren und alle Funktionen des endokrinen Systems beginnen
sich zu verlangsamen.
Wenn die Nebennieren gezwungen sind, auf anhaltenden chronischen Stress zu reagieren, treten sie in eine kompensierte Phase ein, in der die Produktion der Stresshormone divergiert. Ihre Produktion von regulatorischen Hormonen wurde durch Überstimulation verringert.
Aufgrund der unterschiedlichen Reaktion auf ACTH (adrenocorticotrope Hormon) versagt die Produktion von DHEA
(Dehydroepiandrosteron), da Kortisol erhöht bleibt. Die negative Rückkopplung von Kortisol auf den Hypothalamus geht verloren, da höheres Kortisol erforderlich ist, um die Nebennierenreaktionen zu unterbinden und ACTH in den normalen Bereich zu bringen.
Diese Progression wird als „Stressfixierung“ bezeichnet. Die Ausschüttung von DHEA fällt von hoch über normal nach niedrig, gefolgt von der gleichen Progression für
Kortisol. Wenn der Stress länger anhält, fällt die Produktion beider Hormone in den niedrigen Bereich.
1. Anzeichen einer Nebennieren Maladaption
- Gestörte Energieproduktion (Insulinsensitivität sinkt)
- Verringerung der Glukoseverwertung und der Aminosäuren aufgrund verstärkter Glukoneogenese
- Erhöhte Knochenresorption
- Fettansammlung im Flankenbereich
- Erhöhter Proteinabbau
- Salz- und Wassereinlagerungen
- Allgemeine Immunsuppression
- Erhöhte Infektionsrate
- Reduzierte Bewegungsfreudigkeit
- Konstanter
Hunger
Der Körper tut sein Bestes, um die Unterfunktion der Nebennieren auszugleichen, aber das hat seinen Preis.
Gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit der Fehlanpassung
- Schwache Immunantwort und -funktion
- Stressintoleranz
- Depression- ja auch Pferde können depressiv werden, im allgemeinen spricht man hier aber von einem apathischem Zustand
- Chronische Müdigkeit
- Nächtliche Unruhe - Schlaflosigkeit
- Allergien
- Hypothyreose
- PMS (Prämenstruelles Syndrom)
- Impotenz beim Hengst
- Blähungen und Flüssigkeitsretention
- Verstopfungskoliken
- Flächenweise Haarausfall
- Erhöhtes nächtliches Wasserlassen
- Schmerzen im Lendenwirbelbereich und/oder ISG
- Angst- und Panikattacken ohne sichtbare Ursache -> zb die altbekannte Schubkarre mutiert zum Ungeheuer
- Übergewicht
- Infektionen
- Beschleunigtes Altern
- Glukose Intoleranz
- Niedrige Körpertemperatur
Dieses Stadium der Fehlanpassung ist reversible.
Zustand durch die Wiederherstellung der Normalität gekennzeichnet. Neuroendokrine Hormone versuchen, obwohl vorübergehend übermäßig, die physiologischen Veränderungen der Alarmstufe zu kompensieren. Das übliche Ergebnis ist eine Rückkehr zur Homöostase (Gleichgewicht der Körperfunktionen).
Dauert der Stress jedoch an, bleiben die Widerstandsbemühungen aktiviert. Folglich können ein oder mehrere Organe oder physiologische Prozesse schließlich zu einer erhöhten Anfälligkeit für stressbedingte Störungen führen oder bis zum Erschöpfungsstadium fortschreiten.
Um den ganzen Vorgang etwas praxisnah zu erklären, schauen wir uns ein Headshaking-Pferd an, das anfing, an einer Pollenallergie zu leiden.
Übrigens reagieren über 60 % aller HS-Pferde auf irgendwelche luftgebundenen Auslöser, sei es Pollen oder Schimmel, etc., oft werden sie durch
das HS hypersensibel, andere wiederum reagieren mit HS auf eine bekannte Allergie.
(siehe idiopathisches HS)
Zu Beginn ist der Körper dieses Pferdes durch irgendetwas aus dem Gleichgewicht geraten. Jeder Pollen kann
nun das empfindliche Gleichgewicht des Körpers stören und eine Kettenreaktion auslösen, die das Immunsystem beeinträchtigt. Diese Pollen schädigen das Zellgewebe und der Körper braucht 3 bis 4 Tage zwischen dem Einatmen des Allergens, um sich zu erholen. Da die Pollen nicht nur einen Tag, sondern je nach Art mehrere Tage, ja sogar Wochen und über weite Strecken herumfliegen, bekommt das überlastete Immunsystem keine Pause.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, warum mein Pferd und nicht die anderen 4 Pferde, die mit ihm auf der gleichen Weide laufen? Die
Veterinärmedizin hat leider noch keine passable Antwort gefunden, warum das Immunsystem einiger Säugetiere überreagiert, wenn es Pollen ausgesetzt wird, während andere nicht unter diesem Problem leiden. Die Symptome des sogenannten „Heuschnupfens“ oder der Pollenallergie sind zum Teil Folge einer Entzündung, die wiederum vom Immunsystem aktiviert wird.
Entweder das Immunsystem überreagiert auf einen Fehlalarm oder es leidet an einer Autoimmunerkrankung, bei der Erkennungsapparat des Systems zusammenbrach und der Körper begann, T-Zellen und Antikörper gegen seine eigenen Zellen und Organe herzustellen. Der Körper leidet an einem der beiden Typen und es wird angenommen, dass sich letzterer aus dem ersten Typ entwickeln kann.
Eine Aspekt ist jedoch klar, das System unseres Pferdes ist bereits durch die HS Schmerzen gestresst, die Immunabwehr ist schwach. Fügen Sie jetzt den zusätzlichen Stress der neuen Krankheit namens Allergie hinzu
und das Körpersystem wird immer mehr geschwächt, damit auch die
verbliebene Immunabwehr.
Eingeatmete Allergene lösen Niesreiz und Entzündungen der Nase und der Schleimhäute (Bindehaut) der Augen aus. Nase, Gaumen, Augen und Rachen beginnen nach Beginn der Pollensaison allmählich oder abrupt zu jucken. Auf den Juckreiz folgen bald Tränenfluss, Niesen und klarer, wässriger Nasenausfluss. Kopfschmerzen und Reizbarkeit können ebenfalls auftreten.
KOPFSCHMERZEN! Das arme
Tier hat ja schon vorher Kopfschmerzen durch die Trigeminus Neuralgie.
Auch Allergien provozieren sofortige Antikörperreaktionen im Blutkreislauf.
Warum hat das Pferd so viele verschiedene Symptome? Das einzige Symptom, das allen Allergien gemeinsam ist, ist eine Entzündung.
Wenn diese Entzündung in den Gehirnzellen
einhergeht, zeigt das Pferd mentale oder emotionale Symptome. Dazu können Schwindel, Krampfanfälle, Unruhe und Panikattacken gehören.
Andere Entzündungen manifestieren sich in Gelenken.
Was bringt eine Allergie dazu, einen Körperteil einem anderen vorzuziehen? Die meisten allergischen Säugetiere haben eine
mangelhafte Darmflora, die den Körper daran hindert, Reizstoffe
auf natürliche Weise auszuscheiden. Das belastet andere
Ausscheidungswege, vor allem Haut und Lunge – was mysteriöse
Ekzeme oder schlimme COPD erklärt. Wissenschaftler schätzen, daß
bei über 75 % der allergischen Reaktionen Zellen in
angegriffenen Geweben zerstört werden.
Viel Lesestoff, nicht wahr? Aber die Entwicklung bis zum Headshaking sollte nun verständlicher geworden sein
Auf zum nächstes Kapitel, den gängigen
Medikamenten der Schulmedizin und andere Optionen der Behandlung